Dieses Jahr bin ich 63 geworden. Ich habe zwei Ehemänner überlebt, aber trotzdem beschlossen, zum dritten Mal zu heiraten, und zwar einen Mann, der 29 Jahre jünger ist als ich, trotz der Einwände meiner Kinder.

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Dieses Jahr bin ich 63 geworden. Ich habe zwei Ehemänner überlebt, aber trotzdem beschlossen, zum dritten Mal zu heiraten, und zwar einen Mann, der 29 Jahre jünger ist als ich, trotz der Einwände meiner Kinder.

Dieses Jahr bin ich 63 geworden. Ich habe schon zwei Ehen hinter mir, aber trotzdem habe ich mich entschieden, einen Mann zu heiraten, der fast drei Jahrzehnte jünger ist als ich, obwohl meine Kinder stark dagegen waren.

Bereits in der ersten Woche unseres gemeinsamen Lebens begannen seltsame Dinge zu geschehen. Jeden Morgen wachte ich auf und konnte nicht laufen – meine Beine waren völlig taub. Und eines Nachts entdeckte ich die schreckliche Wahrheit, die hinter all dem steckte…

Meine beiden früheren Ehen waren turbulent. Mein erster Mann verließ mich wegen meiner Armut, und mein zweiter Mann verließ mich, als ich krank wurde. Aber mein Herz sehnte sich trotzdem nach Nähe. Selbst in diesem Alter glaubte ich weiterhin an die Liebe. Deshalb heiratete ich Michael – einen 34-jährigen Fitnesstrainer, der 29 Jahre jünger war als ich.

Michael war groß, muskulös und hatte eine sanfte, aber faszinierende Stimme. Wir lernten uns in einem Yoga-Kurs für Senioren kennen, und sein Blick blieb auf mir haften, als wollte er sagen: „Du bist noch jung und schön.“ Diese Wärme zog mich zu ihm hin wie ein Motte zum Licht. Meine Kinder – Emily, 40, und David, 35 – protestierten heftig. Aber ich erklärte: „Ich kann nicht nur für meine Kinder leben. Ich habe es auch verdient, glücklich zu sein.“ Und unterschrieb die Heiratsurkunde.

Doch schon nach einer Woche zeigten sich beunruhigende Symptome. Jeden Morgen wurden meine Beine schwach, als wäre meine ganze Kraft über Nacht verschwunden. Ich schrieb das meinem Alter zu – oder vielleicht Michaels übermäßiger Leidenschaft, denn jeden Abend um Punkt 23 Uhr bestand er darauf, dass ich … nun ja, sagen wir mal, über meine körperlichen Grenzen hinausging.

Eines Nachts, als ich es nicht mehr aushielt, rief ich Emily an:
„Komm morgen und hol mich ab …“

Aber vor Sonnenaufgang wachte ich auf und stellte fest, dass Michael nicht im Bett lag. Meine Beine kribbelten vor Taubheit, bis ich das flackernde Licht im Wohnzimmer erreichte. Und da erstarrte ich.

Michael saß mit gekreuzten Beinen vor einem kleinen Tisch. Er trug ein schwarzes Hemd, sein Haar war nach hinten gekämmt und glänzte im Kerzenlicht, wodurch seltsame Schatten auf sein Gesicht fielen. Vor ihm lagen eine Papierfigur in Form eines Menschen und eine Schüssel mit klarem Wasser. Er verbeugte sich tief und sprach etwas in einer Sprache, die ich nicht verstand.

Ich klammerte mich entsetzt an den Türrahmen, als er eine Nadel hervorholte und begann, die Papierfigur zu stechen. Mit jedem Stich durchzuckte ein scharfer Schmerz meine Beine, als würden tausend Nadeln in mein Fleisch gestochen. Mein Blut gefror. Er meditierte nicht – er sprach einen Zauber. Und ich war sein Ziel.

Die Vase fiel aus meinen zitternden Händen und zerbrach mit einem lauten Krachen. Michael hob den Kopf und sein Blick wurde kalt und berechnend.

„Bist du schon wach?“ Seine Stimme war sanft, aber ich spürte eine unheimliche Kälte darin.

Ich wich stolpernd zurück.

„Hab keine Angst“, sagte er leise. „Ich tue das nur, weil ich will, dass du mich für immer liebst. Wen hast du in deinem Alter außer mir? Du wirst mich brauchen. Du wirst niemals weggehen, wenn du krank wirst.“

Es traf mich wie ein Blitzschlag. Seine „Liebe“ war eine Lüge. Seine Fürsorge und seine liebevollen Worte waren nur eine Falle, um mich abhängig zu machen, um mich zu kontrollieren und zu zermürben.

Am Morgen kam Emily. Seltsamerweise hatte sich mein Körper über Nacht erholt. Michael hatte einen panischen Blick – als hätte sein Ritual nicht funktioniert.

„Ich weiß alles, Michael“, sagte ich ihm entschlossen.

Emily gestand, dass sie ihn schon lange verdächtigt hatte. Sie hatte eine versteckte Kamera im Haus installiert und, nachdem sie seinen Ritual gesehen hatte, die Puppe und die Schüssel mit Wasser durch Schutzamulette ersetzt. Deshalb hatte ich meine Kräfte wiedererlangt.

Wir wandten uns sofort an die Polizei. Michael wurde wegen Betrugs und Manipulation verhaftet. Meine dritte Ehe endete mit Verrat, aber ich ging aus dieser Prüfung weiser hervor.

Ich habe verstanden: Liebe darf niemals auf Angst oder blinder Verehrung beruhen.