Zwillinge mit einer Chance von eins zu einer Million: Eine hat das Down-Syndrom, die andere nicht!

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Zwillinge mit einer Chance von eins zu einer Million: Eine hat das Down-Syndrom, die andere nicht!

Als bei Familie Bailey in Sheffield in Großbritannien Zwillingsmädchen geboren wurden, war das medizinische Personal sprachlos. Solch eine Konstellation gilt als Rarität – rechnerisch etwa eine Geburt unter einer Million – und Fachleute diskutieren, was das für die Entwicklung bedeuten kann.

Obwohl das Down-Syndrom meist als schwerwiegende Diagnose gilt, ist die Lage in diesem besonderen Fall deutlich vielschichtiger.

Trotz sorgfältiger Kontrollen während der Schwangerschaft wurde das Down-Syndrom erst nach der Entbindung erkannt. Harper kam als Erste zur Welt, Quinn folgte beinahe 40 Minuten später. Ausgerechnet Harper erhielt die Diagnose. Das Ärzteteam entschuldigte sich offiziell für das Übersehen, doch die Baileys reagierten erstaunlich gefasst und mit viel Verständnis.

Bei den pränatalen Tests und Ultraschallen gab es keine Warnhinweise; die Schwangerschaft verlief problemlos. Beide Babys kamen gesund zur Welt, und die Mutter schaut zuversichtlich nach vorn. „Das ist kein Unglück“, sagt sie. „Es ist ein anderer Weg, aber ebenso schön.“

Im Alltag zeigen sich feine Unterschiede. Harper mit Down-Syndrom entwickelt sich körperlich schneller: Ihr Haar wuchs rasch, und sie lächelte als Erste. Quinn ist dagegen geistig früher dran und wirkt bisweilen ein wenig eifersüchtig auf diese Vorsprünge. „Es klingt banal, aber Babys empfinden starke Gefühle selbst bei Kleinigkeiten“, erklärt die Mutter. „Quinn scheint sich zu grämen, dass Harpers Haare schneller wachsen und dass sie zuerst gelächelt hat.“

Bei Harper wurde zudem ein Herzfehler festgestellt, wie er bei Kindern mit Down-Syndrom oft vorkommt. Man rechnet mit einer Operation um ihren sechsten Geburtstag. Der Eingriff wird das genetische Merkmal nicht beseitigen, kann aber ihr Herz stärken und damit ihre langfristige Gesundheit sowie ihre Lebenserwartung deutlich verbessern.

Vergleiche zwischen den beiden Mädchen bleiben schwierig, obwohl sie dieselbe genetische Grundlage und denselben Geburtstag teilen. Das Down-Syndrom bringt zahlreiche Besonderheiten mit sich, die den Weg jedes Kindes einzigartig machen – auch dann, wenn es sich um Zwillinge handelt.

Im Vereinigten Königreich leben rund 40.000 Menschen mit Down-Syndrom. Die meisten stammen aus Einzelgeburten, weshalb Fälle wie der von Harper und Quinn außergewöhnlich selten sind. Die Schwestern Bailey sind nicht nur geliebte Kinder – sie sind ein echtes Wunder, eines unter einer Million.